Jedes Leben ist unendlich wertvoll

 

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“,

 

Mit dem Kunstprojekt „Stolpersteine“ soll die Erinnerung an die jüdischen Mitbürger, die damals Teil des Rahdener Lebens waren,  bewahrt werden. Ein Projekt, das die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung von Verfolgten im Nationalsozialismus lebendig hält.

Den Nationalsozialisten reichten schon andere Religionen, die politische Haltung, eine körperliche oder geistige Behinderung, um Menschen zu verfolgen.

 

1997 erarbeitete die Geschichtswerkstatt der Hauptschule Rahden die Schrift „Sie lebten mitten unter uns“ und dokumentierte darin,  dass 1933 in unserer Stadt noch 62 Bürger jüdischen Glaubens lebten.

Sie alle mussten Rahden unfreiwillig verlassen. Vielleicht wären diese Bürger und ihre Familien heute unsere Nachbarn.

 

Wir wollen ihrer gedenken. Ihr Schicksal soll uns mahnen, dass gerade in der heutigen Zeit, in der Rassismus und Faschismus auf dem Vormarsch sind, so etwas nie wieder geschehen darf.

Die Stolpersteine werden an dem letzten freiwillig gewählten Wohnort der verfolgten Bürger verlegt, dort, wo das schreckliche Schicksal begann.

 

Jeder Interessierte kann bei diesem Projekt mitwirken: durch eine Patenschaft für einen Stolperstein
(€ 120,00), mit einer Spende (jeder Betrag ist willkommen, da in den nächsten Jahren weitere Steine verlegt werden sollen) oder durch die Unterstützung unserer Recherche, sei es durch Erzählen, Zuhören oder Mitmachen.

 

Wir danken allen, die durch ihre Unterstützung diese Erinnerungsarbeit möglich gemacht haben.

 

 

So entstand unser Arbeitskreis:

 

2011:

Erste Sitzung des "AK Synagoge" am 22.11. 2011 mit Vertretern aller im Rat der Stadt vertretenen Parteien sowie der damaligen Stadtarchivarin und der Vorsitzenden des Vereins KUL-TÜR e.V.
Als Mitglieder der Verwaltung gehörten Herr Trentelmann und Herr Duffe dazu.

Zielsetzung:

1. Aufwertung des Gedenksteins, Erarbeitung eines Konzepts zur

Sichtbarmachung/ Markierung des Standortes der Synagoge im Boden

(politischer Auftrag)

2. Verlegen von Stolpersteinen (Idee)

 

2012:

Montag, 10. September 2012:

Feierlichkeiten zum 160. Jahrestag der Einweihung der Synagoge mit einer Veranstaltungsreihe (Aktionswoche: Mo: Reden am Gedenkstein: stellvertretender Bürgermeister Herr Kopmann, ehemaliger Pfarrer Herr Dr. Kreft, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Minden Herr Scheurenberg; literarische Veranstaltung zu jüdischen Feiertagen;

Dienstag: historischer Stadtrundgang auf den Spuren jüdischer Bewohner, Führung über den jüdischen Friedhof mit Ortsheimatpfleger Espelkamp;

Mittwoch: Kinofilm "Jakob der Lügner"

Donnerstag: Besuch der Synagoge Petershagen)

 

In der 7. Sitzung des AK am 15.11. 2012 wurde von der Verwaltung (Herr Trentelmann) vorgeschlagen, diesen aufzulösen, da die Aufgabe erledigt war und es keinen Auftrag für ein Fortbestehen gab. Der Gedenkstein war gereinigt worden, der Platz darum herum erweitert und mit Efeu bepflanzt

worden. Auf dem Parkplatz bzw. Gehweg wurden kleine Steine in den Boden eingelassen, die die Ecken der ehem. Synagoge markieren (Minimallösung, da Renovierungsarbeiten rund um das Rathaus bevorstehen).

Da sich durch die intensive Beschäftigung mit dem Thema neue Ideen und weitere Fragen ergeben hatten, beschlossen einige Mitglieder, auf ehrenamtlicher Basis weiter zu arbeiten und sich unter dem Namen Arbeitskreis „Jüdisches Leben in Rahden" regelmäßig (ca. alle vier Wochen) im Stadtarchiv zum Austausch zu treffen.

Die politischen Vertreter verließen nach und nach die Gruppe, neue Interessierte kamen hinzu. Erfreulicherweise konnten wir Lehrer aller weiterführenden Schulen (HS, RS, GYM) zur Mitarbeit gewinnen.

Ziel ist es, die Erinnerungsarbeit behutsam und beständig fortzuführen.

 

2013:

10. September bis 5. Oktober 2013 Ausstellung "Die Synagoge – Schnittpunkt jüdischen Lebens" im Rahmen der Offenen Kirche in Zusammenarbeit mit der Ev. Kirchengemeinde, Vortrag Dr. Ridder. Dieser Ausstellung fügten wir zwei Schautafeln zur Rahdener Synagoge hinzu.

Ziel: Weitere Auseinandersetzung mit jüdischem Glauben und Kultur.

 

10. November 2013:

Gedenken an die Zerstörung der Synagoge, Gastredner: ehemaliger Rahdener Pfarrer Milstein, Schüler der Hauptschule lasen die Namen aller ehemaligen jüdischen Familien vor, Ausstellung eines Synagogen-Modells im Rathaus, angefertigt von Schülern der Realschule

 

2014:

Antragstellung beim Rat der Stadt Rahden auf Verlegung von Stolpersteinen, inzwischen erteilt Kontaktaufnahme mit Büro des Künstlers Gunter Demnig

Beschluss des AK, zunächst 14 Steine zu verlegen (Marktstr. 20 und 22 sowie Lemförder Str. 2, ehemals Rahden 68), Kosten: 120€ pro Stein (vorab zu zahlen)

Termin der Verlegung evtl. Herbst 2015, kann sich verschieben, da der Künstler sehr gefragt ist Spenden durch Parteien, Firmen, Vereine, Privatpersonen willkommen (Übernahme einer Patenschaft für Steine)

 

September 2014:

Eigene Führungen über den jüdischen Friedhof zum Tag des offenen Denkmals durch Mitglieder des Arbeitskreises (Frau Lindemann, Frau Gronemeier, Frau Stöver)

Historischer Stadtrundgang mit dem Stadtheimatpfleger C.-D. Brüning: Auf den Spuren der jüdischen Mitbürger, Führung einer Realschulklasse

 

10. November 2014:

Gedenken an die Zerstörung der Synagoge in der ev. Kirche mit Ausschnitten aus "Anatevka". Schüler des Gymnasiums sangen und spielten Szenen und trugen eigene Gedanken zum Thema vor. Rede von Harry Rothe, Vors. der Jüdischen Kultusgemeinde Herford, anschließendes Gedenken am Stein

Außerdem:

Wertvoller Kontakt zur Arbeitsgemeinschaft der Synagoge Petershagen.

Angebot von Führungen über den jüdischem Friedhof, auch für Schulklassen, wir haben einen eigenen Schlüssel (seit 2015).

Pflege und Betreuung des Gedenksteins (Wässern, Entfernen von Unkraut), wünschenswert wäre hier mehr Unterstützung durch die Stadt.

Wanderausstellung des Synagogenmodells und den beiden Schautafeln zur Rahdener Synagoge (Stadtsparkasse, Stadtbücherei). Weitere Orte können folgen.

Der Arbeitskreis "Jüdisches Leben in Rahden" ist nicht als Verein organisiert, sondern die Mitglieder treffen sich ehrenamtlich in lockerer Runde. Neue Mitglieder sind stets willkommen.

 

Über Unterstützung freuen wir uns jederzeit. In der Vergangenheit konnten wir unsere Projekte mit Hilfe der Stiftung "Standort hier!" der Stadtsparkasse Rahden, der Stiftung der Volksbank Lübbecker Land und Privatspenden verwirklichen. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich.

Unser Dank gebührt auch der Stadt Rahden und dem jetzigen Stadtarchivar, Herrn Mentemeier, der als ehrenamtliche Kraft auch außerhalb seiner Dienstzeiten für uns da ist.

 

Arbeitskreis Jüdisches Leben in Rahden

Claus-Dieter Brüning

Am Freibad 16, 32369 Rahden

E-Mail: mail@juedisches-leben-rahden.de

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